Das Buch Jesaja (Bibel in gerechter Sprache)

Kapitel 53, 1-3

„Verachtet und von Menschen gemieden, voller Schmerzen, vertraut mit Krankheit“

Jesaia beschreibt, was Überlebende erfahren. Es ist ja nicht die Tat allein. Die Seele, der Körper reagieren auf das Trauma, die Verletzung, die blutende Wunde.

Vielen leiden darunter, nicht zuverlässig zu sein, immer wieder auszufallen, scheinbar einfachste Dinge wie das Überqueren einer Brücke nicht hin zu bekommen.

Verschmäht zu sein, sich nicht wohlzufühlen in Menschengruppen oder vieles andere.

Jede*R verarbeitet die Tat auf ihre und seine Weise.

Jede*R sucht den besten Weg dafür, auch wenn diese Wege Krankheit und Schmerzen bedeuten. Zwänge.

Wir kennen diesen Text von Jesaia aus der Passion vor Ostern. Wir wissen, wie es weiter geht.

Göttin/Gott schaut auf die, die verachtet wird. Göttin/Gott wendet sich nicht ab, auch wenn Menschen sich abwenden und nicht verstehen können.

Göttin/Gott steht auf der Seite der Überlebenden und der Ermordeten. Sie verurteilt die sexualisierte Gewalt. Er deckt die Täter*innen nicht.

Scheinbar hilflos steht sie an unserer Seite und singt voll Inbrunst den Psalm 58 mit uns gegen die Ungerechtigkeiten der „Herren“ und ruft uns zu: „S ist genug gelitten!“